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    Besuch beim Bestattungshaus Bakonyi

    Am 02.10.2023 fand von 11:00 bis 17:00 Uhr im Bestattungshaus Bakonyi ein Besuchertag statt: Eingeladen waren Wohnkund*innen aus den Besonderen Wohnformen und Klient*innen aus dem Ambulant Betreuten Wohnen des Lebenshilfe Aachen e.V.

    Es war eine Informationsveranstaltung bei der Wohnkund*innen und Klient*innen des Lebenshilfe Aachen e. V. Fragen rund um das Thema Bestattung stellen konnten. Wie schwer ist ein Sarg? Wie tief ist das Grab? Was kostet ein Sarg? Wie wird der Sarg im Bestattungswagen transportiert? Wie wird ein Sarg gemacht? Was ist in einem Sarg drin? Wie lange dauert die Verbrennung? Man kann die Asche sogar in den Anhänger einer Kette füllen. Fußballurnen gibt es in den Vereinsfarben.

    Die Idee zu der Veranstaltung hatte Bettine Diepenthal, Trauerbegleiterin und Heilerziehungspflegerin im Ambulant Betreuten Wohnen.

    Menschen mit Behinderung erleben immer noch häufig Aberkannte Trauer. Das heißt, Menschen mit Beeinträchtigung wird nicht zugetraut zu trauern. Sie werden oft nicht mit zu Beerdigungen genommen. Sie haben kein Mitspracherecht beim Abschied zu nehmen. Auch beim Thema Trauer geht es um Inklusion – Selbstbestimmung und Teilhabe. Diese Veranstaltung sollte die Möglichkeit geben, ihre Trauer wahrzunehmen und ihre Fragen ernst zu nehmen. Ängste und Unwissenheit sollten abgebaut werden, da sie dazu führen Trauerprozesse zu erschweren. Jeder Mensch hat das Recht zu trauern und das Recht zur Beerdigung zu gehen. Einen Verlust kann ein Mensch in jeder Entwicklungsphase wahrnehmen. Zu wissen was bei einer Beerdigung passiert, gibt Sicherheit im eigenen Umgang mit dem Tod.

    Das Thema Krankheit, Sterben, Tod ist nach wie vor in der Gesellschaft ein Tabuthema. Keiner möchte gerne darüber nachdenken oder sich mit diesen Themen befassen. Und dennoch begegnen uns diese Themen, sei es durch Verwandte, Bekannte, Freunde oder auch bei uns selbst.

    Herr Steenebrügge, GF Bakonyi, bot einen Einblick in das Bestattungshaus Bakonyi. Alle Räumlichkeiten, die Werkstatt und Fahrzeuge konnten besichtigt werden. Zudem wurde ein Sarg ausgestellt. Ein Wohnkunde war sogar so mutig auszuprobieren, wie es ist, in dem Sarg zu liegen. Nach einem Vortrag in Leichter Sprache, konnten Fragen zum Thema Tod, Trauer und Beerdigungen gestellt werden.

    In Leichter Sprache und auf spielerische Art konnten so Hemmungen vor den Themen genommen werden und es gab Raum darüber in Austausch zu kommen. Ein Wohnkunde sagte: „Sterben ist nicht schlimm, ist eigentlich wie schlafen.“

    Wenn jemand in der Wohnstätte verstirbt, können die Mitbewohner*innen sich verabschieden. „Aber das ist ja gar keine richtige Verabschiedung, weil der/die Tote ja gar nicht mehr antwortet.“

    „Mein Pferd aus der Reittherapie ist gestorben. Das war auch sehr traurig.“

    „Immer, wenn ich die Traueranzeigen lese, habe ich Angst, dass ich jemanden kenne der da drinsteht.“

    Zusätzlich gab es einen Infotisch von Dagmar Zinke (Gesundheitliche Versorgungsplanung für die letzte Lebensphase) zu Patientenverfügungen in Leichter Sprache, mit Materialien aus dem Medienkoffer „Vergiss mein nicht“ und mit Büchern.

    An einem weiteren Tisch konnten mit der Trauerbegleiterin Bettine Diepenthal Abschiedskarten an Verstorbene gestaltet werden. 

    Der Lebenshilfe Aachen e.V. ist seit 2010 Mitglied und Kooperationspartner im Netzwerk „Palliativ Care und Hospizliche Begleitung“ innerhalb der Städteregion. Der Verein Lebenshilfe Aachen setzt die Beratungen zur Gesundheitlichen Versorgungsplanung für die letzte Lebensphase §132g für seine Wohnkund*innen um. Seit 2018 wurde der Anspruch auf die Beratung im Palliativ- und Hospizgesetz zur Stärkung der Selbstbestimmung implementiert.

    Da der Bedarf immer mehr benannt wird, bietet die Lebenshilfe Aachen e.V. zusätzlich Ethikberatungen und nicht zuletzt Trauerbegleitung an.

    Das Bestattungshaus Bakonyi ist eines der ältesten Familienunternehmen in Aachen und seit 1846 immer noch familiengeführt. Das Ziel von Bakonyi ist – neben fairer Beratung und Hilfe für akut Betroffene – Informationszentrum für alle zu sein, die das Thema „Lebensende“ berührt.

    Vielen Dank an Herrn Steenebrügge und sein nettes Team für die Informationen und Einblicke!

    Lebenshilfe Aachen e.V.
    Adenauerallee 38
    52066 Aachen
    Tel. 02 41 / 4 13 44 54 -0

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