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Medienmitteilung Bundesvereinigung Lebenshilfe e. V.

Bluttest

Bluttest: Diagnose eines Down-Syndroms häufig fehlerhaft

Berlin. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat seine Bewertung der Studienlage zum Bluttest auf Down-Syndrom veröffentlicht. Dieser Test untersucht das Blut einer Schwangeren darauf, ob sie ein Kind mit Trisomie 13, 18 oder 21 erwartet. Das IQWiG hat im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses überprüft, wie zuverlässig dieser Test ist. „Der Bericht zeigt die Schwierigkeiten des Bluttests: Danach ist das positive Testergebnis bei bis zu 18 Prozent der Frauen falsch – sie erwarten gar kein Kind mit Down-Syndrom. Legt man nur die wissenschaftlich einwandfreien Studien zugrunde, könnte dies sogar noch viel mehr Frauen betreffen“, erläutert die Bundesvorsitzende der Lebenshilfe Ulla Schmidt, MdB. „Das Institut hat bei 17 von 22 Untersuchungen festgestellt, dass sie nicht wissenschaftlichen Standards entsprechen. In die Berechnungen werden dennoch alle 22 Studien einbezogen – das ist problematisch.“

Gerade angesichts dieser Ergebnisse unterstreicht die Lebenshilfe: Der Bluttest auf Trisomie 21 erweckt den Eindruck, ein Leben mit Down-Syndrom sei nicht lebenswert. „Solche selektiven Untersuchungen widersprechen dem, was Menschen mit Down-Syndrom selbst und auch ihre Familien sagen“, ergänzt Ulla Schmidt. „Denken Sie nur an Natalie Dedreux, die mit Down-Syndrom selbstbewusst und glücklich lebt und dies Angela Merkel vor Millionen Fernsehzuschauern gesagt hat.“ Daher ist eine politische und gesellschaftliche Debatte notwendig, die Menschen mit Down-Syndrom und ihre Familien selbst gleichberechtigt einbezieht.

Der Bericht des IQWiG ist eine Grundlage der Beratungen im Gemeinsamen Bundesausschuss, hierzu fordert die Lebenshilfe: Die Bewertung der Studienlage muss um gesellschaftliche und ethische Aspekte ergänzt werden, wie dies international üblich ist. Nur so ist den Mitgliedern des G-BA eine sinnvolle Beratung möglich.

Ihre Ansprechpartnerin:
Prof. Dr. Jeanne Nicklas-Faust
Bundesgeschäftsführerin der Lebenshilfe
Tel. 030 206411-101, mobil 0179 3967964
Email jnnnckls-fstlbnshlfd

Die Bundesvereinigung Lebenshilfe e.V. setzt sich seit 1958 als Selbsthilfevereinigung, Eltern- und Fachverband für Menschen mit geistiger Behinderung und ihre Familien ein. In über 500 Orts- und Kreisvereinigungen, 16 Landesverbänden und rund 4.300 Einrichtungen der Lebenshilfe sind mehr als 125.000 Mitglieder und zirka 60.000 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv. Die Ziele der Lebenshilfe sind umfassende Teilhabe und Inklusion sowie die Umsetzung der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen in Deutschland. Mehr Informationen im Internet auf: www.lebenshilfe.de